Freiwillige Feuerwehr Schönbrunn
Die Geschichte der Schönbrunner Feuerwehr lässt sich bis ins Jahr 1844 zurückverfolgen. In dem Jahr wurde die erste Handdruckspritze für 265 Thaler von der Glockengießerei Gruhl aus Kleinwelka gekauft. In diese musste noch das Wasser mit Eimern eingefüllt werden. Für die Spritze wurde ein Jahr später ein erstes Spritzenhaus erbaut. Die Kosten dafür sollen sich auf 83 Thaler, 13 Neugroschen belaufen haben. Ein weiteres Jahr später kam es zur ersten Ausfahrt wegen einer Hilfeleistung. Das war am 18.02.1846 in Burkau. Für die Einspannung wurden 1 Thaler als Entgelt notiert.
Aus Anlass des Friedens zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Krieg 1870/71 wurde am 06.08.1871 neben dem Spritzenhaus eine Eiche gepflanzt, die unter dem Namen "Friedenseiche" bekannt geworden ist. Mehr dazu lesen Sie bitte in der Orschronik nach.
1882 schenkte der Bauerngutsbesitzer Herr Karl Gottlieb Wustmann (auf Schmidt Hartwig) der Feuerwehr eine neue Spritze im Wert von 1060,00 Mark, weil die Gemeinde kein Geld hatte. Diese Spritze war bereits mit Saugrohr ausgestattet.
Am 01.08.1923 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schönbrunn. Als Hauptgründer wird der Steinarbeiter Oskar Kretschmar genannt. Die Gründergruppe bestand aus 17 Mann. Der erste Feuerwehrhauptmann war Artur Schuster. Ihm folgten bis heute weitere sechs Kameraden an der Spitze der Feuerwehr.
Weil die Brandversicherungskammer 2000,00 Mark bezuschusste, konnte die Gemeinde 1942 eine neue Motorspritze von der Fa. Flader aus Jöhstadt für 4000,00 Mark anschaffen. Diese Spritze hatte Eisenräder, die jedoch später durch Gummiräder ersetzt wurden.
Die Einnahmen aus den Auftritten der Laienspielgruppe Schönbrunn ermöglichten 1958 den Kauf eines gebrauchten Postwagens für 1000,00 Mark aus Meißen. Um eine Unterstellmöglichkeit für das Fahrzeug zu schaffen wurde noch im selben Jahr mit dem Bau eines neuen Gerätehauses begonnen. Dieses wurde damals für 15000,00 Mark über das Nationale Aufbauwerk (NAW) errichtet und am 07.10.1959 eingeweiht. (Das Nationale Aufbauwerk der DDR war eine in den fünfziger Jahren gestartete "Masseninitiative" zur freiwilligen, gemeinnützigen und unentgeltlichen Arbeit. Träger des NAW war die Nationale Front.) Noch im selben Jahr wurde eine Sirene montiert, die ebenfalls von den Einnahmen der Laienspielgruppe finanziert worden war. Der neben dem Gerätehaus stehende Trockenturm entstand im Jahre 1963.
Weil der alte Postwagen nur noch schwer zu erhalten war, kaufte die Gemeinde am 04.09.1970 ein neues Kleinlöschfahrzeug Barkas B1000, womit die Ausstattung der FFW auf einen aktuellen, damals üblichen Stand gebracht wurde. Dieses Fahrzeug leistete gute Dienste und wurde erst 1997 durch ein etwas größeres Fahrzeug ersetzt.
Weil das neue Fahrzeug nicht mehr in das Gerätehaus hineinpasste, wurde im April 1997 begonnen dieses umzubauen. Am 19.12.1997 konnte das erweiterte Gerätehaus übergeben werden. Nun verfügt es über einen größeren Stellplatz, ein Wehrleiterzimmer und einen modernen Sanitärtrakt. Dank zahlreicher Sponsoren konnten die Baukosten auf 110.000 DM begrenzt werden, welche sich je zur Hälfte die Stadt Bischofswerda und das Land Sachsen teilten. Bürgermeister Andreas Erler übergab das neue Kleinlöschfahrzeug vom Typ Mercedes der Firma "Schmitz Feuerwehr- und Umwelttechnik" im Wert von 171.000,00 DM mit den besten Wünschen an die Kameraden der FFW Schönbrunn.