Über den Ortsteil Kynitzsch gehen erste Ortsnamenerwähnungen bis ins Jahr 1402 zurück. Ein Herr Gerhard von Kyntsch, Kynsch oder Kincz könnte der Namensgeber für den Bauernweiler gewesen sein, der zwischen der heutigen Bundesstraße 6 und und der Bahnlinie Bautzen - Bischofswerda am Fuße des Löwenberges liegt. Dazu kam die Schliefermühle, die in der Nähe der B6 in Richtung Wölkau lag, aber 1977 abgerissen wurde.

In den letzten Jahren entstanden neben den bäuerlichen Gehöften einige Eigenheime, die durch zugezogene Kynitzscher, denen offenbar die idyllische Lage gefallen haben mag, erbaut wurden. Der Ort hat sich gewandelt; wie auch in Schönbrunn gibt es keine Einzelbauern mehr, die damit ihr Auskommen sichern.

In historischen Dokumenten werden für den Ort unterschiedliche Namen vermerkt. 1412 schrieb man den Ortsnamen Kyniczsch, nur wenige Jahre später las man Kinczsch oder Kinytsch. 100 Jahre weiter hieß es Kintzsch im Kessel und 1764 gab es den Namen Kynitzsch gar nicht mehr und es blieb nur bei Keßel. Seit 1791 hat der Ort Kynitzsch seinen heutigen Namen.
Im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen ist Folgendes über Kynitzsch zu lesen: "Wölkau hat ein Erb- und Lehngericht und 2 Mühlen, darunter die Schliefermühle. Der Rath kaufte den Ort als Zubehör des Gutes Kinizsch oder Kessel, nebst dem Laupe-Wald, 1540 von den Gebr. Dietrich und Hans v. Taubenheim um 3500 fl. rhein. Im J. 1460 aber gehörte er dem Oswald v. d. Oelsnitz auf Kinizsch und Großhähnchen und zinste ihm 3 Mk. 2 Gr. Südwestlich bei Wölkau beginnt der Bischofswerdaer Wald. Gepfarrt ist der Ort nach Göda, die Schliefermühle jedoch nach Bischofswerda. Letztere verkaufte der Rath in späterer Zeit, und behielt blos die Gerichtsbarkeit darüber, ebenso ist die Laupe seitdem in Privatbesitz gekommen."
Die Anzahl der Einwohner bewegte sich seit 1834 bis 1925 zwischen 31 und maximal 57. Spätere Angaben sind nicht mehr zu finden. Von 1590 bis 1843 war der Ort der Verwaltung Stolpen unterstellt. Danach wechselt die Verwaltungszuständigkeit mehrmals zwischen Bischofswerda und Bautzen.

In Kynitzsch gab es einen Schießstand, der bis in die 1970-er Jahre genutzt wurde. Noch heute sind Spuren von diesem ganz in der Nähe der ehemaligen Gaststätte "Zur Amselschänke" und abseits des Weges in Richtung Wölkau zu sehen. Durch wen und wann dieser angelegt wurde, kann nicht mehr festgestellt werden. Ein historisches Bild entstammt einer Postkarte, die 1916 versendet wurde und in der Bildergalerie zu sehen ist.